Zu Beginn der Sitzung des Neuhauser Gemeinderates am Dienstag, dem 19. November 2013, bei der es wieder einen großen Besucherandrang gab, wählten die drei Neuhauser FPÖ-Mandatare überraschend den EL-Gemeinderat Peter Trampusch zum neuen Gemeindevorstandsmitglied. Danach erfolgte mit knapper Mehrheit die Vergabe der Baumeisterleistungen für den Bauabschnitt 01 der Neuhauser Abwasserbeseitigung.
Nachdem Hans Jürgen Juwan (BZÖ) bereits drei Monate nach Übernahme seines Vorstandssitzes von Herwig Raß (BZÖ) aus privaten Gründen sein Mandat zurückgelegt hatte, war die Nachfolgefrage bis kurz vor der Sitzung noch ungeklärt. Mit großem Staunen nahmen die über zwanzig Zuschauer der Gemeinderatsitzung und die Gemeinderäte schließlich zur Kenntnis, dass Vizebürgermeisterin Elisabeth Sadnek (früher BZÖ nun FPÖ) den EL-Gemeinderat Peter Trampusch aus Unterdorf zum neuen Gemeindevorstand nominierte und gemeinsam mit zwei weiteren Fraktionskollegen auch wählte.
Dagegen protestierte schärfstens die beim BZÖ verbliebene Gemeinderätin Tamara Skubel, für deren Gemeindevorstandsanspruch es jedoch nur zwei Stimmen gab. Sadnek entschied sich für Trampusch, weil dieser ebenfalls wie sie gegen den Bau des Kanals ist. Trampusch und die beiden Ersatzmitglieder für den Gemeindevorstand Rudolf Rampitsch und Andreas Stefitz wurden von der stellvertretenden Bezirkshauptfrau Dr. Christine Hammerschlag angelobt. Daniel Skof (BZÖ) rückte in den Gemeinderat nach.
Heiße Diskussionen gab es in der Folge auch zum Neuhauser Dauerthema Abwasserentsorgung. Diesmal ging es um die Vergabe der Baumeisterarbeiten für den Bauabschnitt 01 in Pudlach und Motschula und die Ableitung über die Draubrücke zum bestehenden Kanal in Lavamünd. Von den 13 Bewerbern erwies sich die Firma Mandlbauer Bau GmbH aus Bad Gleichenberg in der Steiermark mit einem Gesamtnettopreis von 1,598 Millionen Euro als Bestbieter. Zusammen mit den notwendigen Straßenbaukosten und weiteren Nebenkosten liegt der derzeitige Kostenstand bei 2,1 Millionen Euro.
Bürgermeister Gerhard Visotschnig (SPÖ) verwies auf die Förderzusagen von Bund und Land und auf die gesetzlichen Vorgaben. Von den Kanalgegnern in allen Fraktionen wurde auf die hohe finanzielle Belastung hingewiesen und weiterhin eigenständige Entsorgungslösungen insbesondere für den Raum Schwabegg gefordert. Die Vergabe erfolgte einmal mehr mit acht zu sieben Stimmen. Dafür stimmten vier SPÖ, zwei ÖVP und zwei BZÖ-Mandatare, Gegenstimmen gab es von SPÖ (1), BZÖ(nun FPÖ)( 3), ÖVP (2) und EL (1). Eine Besprechung über die Abwasserentsorgung für Schwabegg bei Umweltlandesrat Holub fand am darauffolgenden Tag in Klagenfurt statt. (Bericht siehe oben)
Auch für die meisten der weiteren Tagesordnungspunkte gab es mehrheitliche Beschlüsse, so für den 2. Nachtragsvoranschlag, durch den das ausgeglichene Gesamtbudget nun auf 3,477 Millionen Euro angehoben werden konnte. Durch die „Kärntner Bauoffensive“ der beiden Gemeindereferenten Schaunig (SPÖ) und Waldner (ÖVP) konnte die Finanzierung von Straßenbauprojekten in der Gemeinde unterstützt werden, so die Sanierung von zwei Brücken in Motschula, die nun wohl bald notwendige Straßensanierung nach dem Kanalbau in Pudlach und die nunmehr fertiggestellte Errichtung des Notausgangs beim Mehrzwecksaal Neuhaus.
Erfolgreich abgeschlossen werden konnte das Flurbereinigungsverfahren „Bach – Leifling“. Die alten öffentlichen Wege wurden aufgelassen und die neuen Wege in das öffentliche Gut übernommen. Weiters wurde eine ökologische Ausgleichsfläche von 3000 Quadratmeter ebenfalls in das Eigentum der Gemeinde übertragen. Einstimmigkeit gab es für einen nun schon lange anstehenden Grundsatzbeschluss für einen Grundtausch im Bereich des Had´nzentrums in Schwabegg, für die Satzungen der ARGE Geopark Karawanken und den Beitritt zum Projekt „Energiemodellregion Südkärnten“.