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Sehr geehrter Herr Pfarrer! Dragi Gospod Župnik!
Ich möchte mich bei dir, lieber Herr Pfarrer an diesem Tag recht herzlich bedanken für dein seelsorgliches Wirken in unserer Gemeinde und auch in unserer Pfarre Neuhaus und damit auch im Bereich der Filialkirche Bach. Dies einerseits als seit 1981 ständig gewähltes Mitglied im PGR Neuhaus/Suha, davon 3 Perioden als normales Mitglied (u.a. Verfasser des Pfarrbriefes/Farni List ) und 3 Perioden als Obmann bzw. stellvertretender Vorsitzender.
Als Nachbarpfarrer wurdest du am 1.Sept. 1992 mit unserer Pfarre Neuhaus/Suha offiziell betraut und hast damit unseren Pfarrer Matthäus Igerc abgelöst, der 42 Jahre lang unsere Pfarre mit großem Eifer geleitet hatte und dann in den wohlverdienten Ruhestand trat. Während Pfarrer Igerc trotzdem noch für einige Zeit die Gottesdienste in der Pfarrkirche weiter übernahm, hast du bereits die sonntäglichen Messen in unserer Filialkirche Bach übernommen.
Weihnachten 1992 feierte M.Igerc seinen feierlichen Schlussgottesdienst in unserer Pfarre. Dechant Srienc dankte für sein seelsorgliches Wirken, das getragen war von großer Gottes- und Nächstenliebe, Opferbereitschaft und herzlicher Gottesmutterverehrung. Liebevoll und fürsorglich wurde er damals von seiner Pfarrhaushälterin Antonia Kulmesch betreut.
Nachdem dann Pfarrer Igerc auf Grund seiner Krankheit in sein Heimathaus nach Unterort/Bleiburg übersiedeln musste und dort auch seinen Lebensabend verbrachte, wo er dann am 28. Jän. 1995 von Gott Vater dem Allmächtigen heimgeholt wurde, hattest du auch die Gottesdienste in unserer Pfarrkirche zu übernehmen.
Mir scheint, als ob es erst gestern gewesen wäre, als du am 9.Sept.1992 das erste Mal den Vorsitz unserer PGR-Sitzung inne hattest - und trotzdem sind es bereits 22 Jahre, wo wir gemeinsamen Rückschau halten können über das Geschehen in unserer Pfarre. Im Oster-Pfarrbrief 1993 hast du dich unserer Pfarrbevölkerung vorgestellt: 1932 in Kleindorf geboren - Volksschule Globasnitz, wo du erstmals mit einer dir fremden Sprache angesprochen wurdest - danach Knabenseminar Tanzenberg - Priesterseminar Klagenfurt - Priesterweihe durch Bischof Köstner und Primiz unter der uralten Linde am Hemmaberg.
Erste Kaplanstelle in Grafenstein, dann Tainach und St.Jakob im Rosental und schließlich nach Eisenkappel. 1963, Bewerbung für die Pfarre Schwabegg, wo du seit 1964 auch als Priester tätig bist.
Nun aber zurück in die Pfarre Neuhaus/Suha und damit auch in die Filialkirche Bach: Im Mai 1993 gab es dort nämlich eine Erstkommunion-Feier mit 12 Kindern - für heute unvorstellbar! Im Sommer gab es dort dein erstes Kirchweihfest zum Hl, Bartholomäus und du erlebtest die Dorfkirche als Stätte der Begegnung mit geistlicher Abendmusik und einem großen Dorffest. 1994 stand dann im Zeichen der Firmung durch Bischof Dr. Egon Kapellari mit der dazugehörigen Visitation durch Dr. Marketz (schon damals gab es nur 7. Kärntner Priesterstudenten in allen 6 Jahrgängen!) Auch der Wassererlebnisweg in Pudlach wurde im Mai 1994 eingeweiht und der Otroški Dan wurde ebenfalls im Mai 1994 in unserer Pfarre durchgeführt! Auch ein neues Feuerwehrauto in Bach wurde gesegnet!
Für einen kleinen Schock sorgte ich bei dir dann am 26. Feb. 1995 - war es doch der Faschingssonntag und ich hatte dies auch zum Thema der Hl. Messe gemacht - unter dem Titel „Gott verkleidet sich als Mensch“! An dir wurde erstmals der Wunsch herangetragen, das Evangelium alternierend slowenisch und deutsch zu lesen. Im Visitationsbericht war zu lesen: „Der Visitator berichtet von seit Jahren bestehenden Spannungen zwischen beiden Volksteilen. Der PGR versucht zusammen mit dem Pfarrprovisor, beiden Volksgruppen gerecht zu werden“. österreichweit gesehen gibt es schwere Vorwürfe an Kardinal Groer. In Bach leitet bereits 40 Jahre lang Grete Hoffmann ihren Kirchenchor und feiert ihren 65.Geburtstag. Von Tischlermeister Skias wird für die Filialkirche ein wunderbarer Volksaltar (gesponsert von Hans Petschounig) angefertigt und 163 Pfarren (also jede 2.Pfarre Kärntens) haben bereits keinen eigenen Priester. So betreut z.B. Stanko Olip rekordverdächtig um Finkenstein bereits 10 Kirchen!
In Neuhaus wird über eine Friedhofserweiterung nachgedacht, geplant und durchgeführt und für Unmut sorgt für lange Zeit eine nicht zu lösende Kirchenbeitragsangelegenheit. 1997 feiern wir den 65er von Gospod Župnik und der Liturgieausschuss ringt weiter um eine für unsere Pfarre gute Lösung. 1998 ist das Jahr der Jugend und unter dem Titel „Wer leben will wie Gott auf dieser Erde“ gibt es einen Jugendgottesdienst in der Filialkirche Bach und der PGR besucht den Grundkurs für Liturgie in Tainach/Tinje, wo wir besonders von der Gestaltung eines zweisprachigen Abendlobes sehr angetan waren.
Papst Johannes Paul II weilt übrigens 1998 im Juni auch in Österreich und BGM Visotschnig bemüht sich um ein 4m großes kunstvolles Friedhofskreuz (Edwin Wiegele). 2000 steht im Zeichen des Komitees zur Sanierung der Neuhauser Kirchturmuhr (Motor Familie Hartl). Vertreter des Koordinationsausschusses (Philipp Rauscher, Janko Merkac) und der PGR bemühen sich um eine gute Liturgiegestaltung und Bischof Kapellari wird nach Graz berufen.
2001 gibt es am „Weißen Sonntag‘“ das erste Neuhauser Pfarrfest (in Bach gab es anlässlich der Renovierung der Filialkirche in den 80er Jahren schon einige). Bischof Dr. Alois Schwarz wird der Oberhirte in unserem Bundesland und Frau Antonia Kulmesch verlässt aus gesundheitlichen Gründen den Pfarrhof.
2002 gibt es wieder einmal Firmung in Neuhaus/Suha und erstmals eine Urwahl für den PGR. Während in vielen Teilen Kärntens der Gebrauch der slowenischen Sprache laut Presseberichten stark zurückgeht, bleibt die Zahl in unserer Gemeinde in den letzten 10 Jahren ziemlich konstant (1991: 13,7% / 2001: 13,6% )
Schwabegg feiert zum 70er unseres Pfarrers ein großes Pfarrfest. „Volkstümlich und fröhlich sei er“ und „jemand, der sich nie in den Vordergund stellen möchte“ - so beschreibt dich Dechant Mag. Ivan Olip sehr treffend in der Kärntner Kirchenzeitung. In diesem Jahr stirbt ein großer Brückenbauer in den slowenisch-deutschen Beziehungen: Dr. Valentin Inzko! Dem einstigen Pfarrer von Neuhaus, Thomas Holmar, seit 70 Jahren Priester, nunmehr bereits 96 Jahre alt, widmet die Kleine Zeitung einen großen Bericht! Im Visitationsbericht von Neuhaus/Suha wiederum ist u.a. zu lesen: Der neue PGR erweckt den Eindruck eines überaus motivierten und engagierten Mitarbeiterteams. 2005 gibt es seitens von Dkfm Herbert Liaunig ein großes Kaufinteresse für den derzeit leer stehenden Pfarrhof Neuhaus. Es folgen emotionsgeladene Diskussionsabende - letztendlich kommt es zu keiner einvernehmlichen Lösung. Ortstafeln machen auch in unserer Gemeinde Identität sichtbar. 2006 gab es die grenzüberschreitende und geschichtsträchtige Dekanatswallfahrt von Bach nach Libelice.
Die nächsten Jahre sind geprägt vom Ringen nach einer Pfarrhoflösung und der notwendigen Dach- und Innenrenovierung an unserer Pfarrkirche. Geprägt aber auch von einem gedeihlichen Miteinander im PGR. Für dieses gedeihliche Miteinander in unserer Pfarre möchte ich mich am heutigen Tage besonders bedanken. Ein großes „Vergelts Gott“ und ein „Hvala lepa“ möchte ich aber auch anbringen für deinen Dienst in der Filialkirche in meinem Heimatort Bach. Dort, wo ich als Chorleiter mit meinen Sängerinnen und Sängern bereits 40 Jahre lang so manches kirchliche Fest auch mitgestalten durfte. Unsere Begegnungen und unsere gemeinsame Arbeit am Dienst für den Nächsten sind immer, so habe ich es jedenfalls empfunden, geprägt von gegenseitigem Vertrauen und einer großen Wertschätzung.
Am 6.Nov. 2011 gab es in unserer Filialkirche die erste Wort Gottes Feier durch unseren Jakob, der dir inzwischen behilflich zur Seite steht. Danke auch, dass du diese Hilfe annehmen konntest. Gerne erinnere ich mich aber auch an die gemeinsamen fröhlichen Stunden beim Kirchtag und beim Feuerwehrfest in Bach zurück, wo wir nach dem Essen im Festzelt bei einem Glas Bier über „Gott und die Welt“ reden konnten.
Unvergesslich auch der gemeinsame Tagesausflug mit dem PGR nach Maribor anlässlich deines 80ers, wo wir auch den „privaten“ Simon Wutte erleben durften, der trotz seines fortgeschritten Alters noch viel Elan, Lebensfreude und Frohsinn an den Tag legt.
Ich wünsche dir als PGR aber auch im Namen des Chores „Heimatklang“ Bach für deinen neuen Lebensabschnitt vor allem viel Gesundheit und Gottes Segen.
Siegi Hoffmann
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