ORF-Bericht vom Graz Marathon 2015 samt Interview mit Christian Kresnik

Christian Kresnik gewinnt Grazer Halbmarathon

Die Vorzeichen standen beim Graz Marathon am 11.10.2015 mit strömenden Regen und Temperaturen knapp unter 10°C nicht gerade gut. Trotzdem gelang den Athleten des LTV BAWAG PSK Köflach zum Abschluss der Saison einer der bisher allergrößten Erfolge der Vereinsgeschichte.

Die Sensation war perfekt. Christian Kresnik setzte sich in persönlicher Bestzeit von 1:10:09 beim Halbmarathon klar vor Teamkollegen Michael Kügerl in 1:11:27 durch. Auf Platz 3 klassierte sich der starke Kärntner Christoph Lorber in 1:12:03. Kurz vor Kilometer 12 attackierte Christian entscheidend, setzte sich von der Spitzengruppe ab und lief dann mit unglaublich schneller zweiten Rennhälfte (die letzten 10 Kilometer passierte er unter 33 Minuten) zum souveränen Sieg.

Hier der Bericht von Christian über seinen Siegeslauf:

Als Saisonabschluss nach den zwei 10km Straßenlauf Meisterschaften an den beiden Wochenenden zuvor nahm ich auch heuer wieder am Halbmarathon des Graz Marathons teil. Es regnete in Strömen und die Temperaturen waren mit etwa 8°C nicht gerade läufer- und zuschauerfreundlich. Da ich selber nicht genau wusste, wie mein körperlicher Zustand nach den zwei harten Rennen in so kurzer Zeit war, begann ich das Rennen bewusst defensiv und reihte mich in die zweite Reihe der Marathon-Spitzengruppe hinter einem Pacemaker aus Kenia ein. Nach 10km fühlte ich mich immer noch sehr gut und locker. Das Tempo war trotz der Topbesetzung mit den zurzeit besten Österreichischen Marathonis für mich relativ gemächlich. Durch das niedrige Tempo hafteten sich auch einige direkte Konkurrenten im Halbmarathon an meine Fersen, die ansonsten zurzeit mit mir nicht Schritt halten können.

Aus Erfahrung wusste ich aber, dass diese sehr gut im Schlussspurt auf den letzten Kilometern sind und dadurch eine Gefahr um den Gesamtsieg darstellen würden. So nahm ich mir nach Kilometer 12 ein Herz, attackierte entscheidend und setzte mich trotz kurzer Gegenattacke vom restlichen Feld klar ab. Meine Beine fühlten sich immer noch super an und so behielt ich das hohe Tempo (etwa 19 km/h bzw. 3:10 min/km) bis ins Ziel bei. Durch meine unglaublich schnelle zweite Rennhälfte (10km in ungefähr 32:40) konnte ich den Sieg mit knapp 1:30 min Vorsprung in persönlicher Bestzeit von 1:10:09 vor einem Teamkollegen holen. Meine Zeit bedeutete auch Streckenrekord auf der seit 2012 neuen Streckenführung des Graz Marathons.

Dieser Sieg war der bisher allergrößte Erfolg meine Läuferkarriere! Diesen habe ich dann mit meinen Freunden noch ein wenig gefeiert. Vielen Dank für die unzähligen Glückwünsche!!