Die Schüler der beiden vierten Klassen der Neuen Mittelschule am BRG/BORG Wolfsberg bei der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Loibl Süd, gemeinsam mit dem vom Mauthausen Komitee beauftragten Guide Horst Ragusch (im Bild vorne).
Da im Rahmen des Geschichteunterrichts ein Schwerpunkt auf das Thema „Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten“ fiel, entschieden sich die Geschichtelehrer der beiden 4. Klassen der Neuen Mittelschule am BRG/BORG Wolfsberg einen Besuch der Gedenkstätte am Loiblpass zu organisieren. In der letzten Schulwoche machten sich die Klassenvorstände Mag. Andrea Hirsch und OStR. Mag. Karl Pölz, sowie die Geschichtelehrer Mag. Sandra Kristöfl und Mag. Markus Micheler mit ihren Schülern auf den Weg ins Herz der Karawanken, um das Gelände der Konzentrationslager Loibl Nord und Süd zu besichtigen. Zur Seite stand mit Horst Ragusch ein vom Mauthausen Komitee beauftragter kompetenter Guide, der seit mehreren Jahren Workshops und Führungen zum Thema „Erinnerungskultur an die Verbrechen des NS-Regimes“ anbietet.
Im Nordlager auf der Kärntner Seite fiel den Schülern sofort auf, dass an die Existenz dieses Lagers lediglich zwei Gedenktafeln erinnern, die neben dem Grenzübergang angebracht sind. Der Guide erklärte, dass sich die Erinnerungskultur an das Loibl-KZ auf Kärntner Seite erst seit den 90er Jahren herausbildete und lange zu Mitverantwortung und Stillschweigen von Teilen der Kärntner Bevölkerung am verbrecherischen Wirken der Nazi- Schergen geschwiegen wurde. Ergriffen waren die Schüler von den Steinmenschen, die in der Nähe der Tafel von den 39 Häftlingen Kunde abgeben, die bei den Grabungsarbeiten des Loibltunnels ihr Leben lassen mussten.
Sehr ergreifend war der Besuch des höher gelegenen eigentlichen ehemaligen KZ-Geländes des Nordlagers, das hinter Bäumen versteckt liegt und den Schülern einen Eindruck vom System des Terrors der Nazis gab.
Anschließend ging es weiter durch den Loiblpasstunnel, um auch die Gedenkstätte des Südlagers jenseits der Grenze anzuschauen. Auffallend war, dass auch für jene, die Richtung Slowenien weiterfahren, die Existenz der Gedenkstätte sofort ins Auge sticht, da sich neben der Straße eine Skulptur befindet, die an das Geschehen an diesem Ort erinnern soll. In mehreren Sprachen hat der Besucher die Möglichkeit, sich Basisinfos zum ehemaligen KZ-Gelände zu verschaffen.
Die Schüler konnten die Umrisse der Baracken und Verwaltungseinrichtungen des Lagers besichtigen und der Guide zeigte ihnen, wo die Leichen der Getöteten eingeäschert wurden.
Besonders die jüdische Sitte, einen Stein auf den Grabstein zu legen und so der Verstorbenen zu gedenken, beeindruckte die Schüler.