Dkfm. Herbert Liaunig erläutert im Gespräch mit der Moderatorin Dr. Andrea Schurian im Wiener Architekturzentrum sein sensationelles Projekt „Museum Neuhaus - Sammlung Liaunig“
Der Neuhauser Schlossherr Dkfm. Herbert Liaunig plant in Neuhaus ein großartiges Museum moderner Kunst zu errichten. Der bekannte Kunstsammler und Industrielle Liaunig wird dort seine umfangreiche Privatsammlung österreichischer Kunst nach 1945 ausstellen. Am Mittwoch, dem 4. Februar 2004 präsentierte Liaunig im Architekturzentrum in Wien die Ergebnisse des Architektenwettbewerbes. Fünf international renommierte Architektenteams haben Projektvorschläge für das Museum Neuhaus erarbeitet.
Als Bauplatz für das „Museum Neuhaus“ ist die nördlich von Neuhaus gelegene, „Drumlica“ genannte Fläche (im Vordergrund) vorgesehen. Für den Bauherrn Liaunig ist damit die direkte Sichtverbindung zu seinem Schloss Neuhaus gegeben.
Der Industrielle und Kunstsammler Dkfm. Herbert Liaunig hat in den vergangenen vier Jahrzehnten eine der umfangreichsten Privatsammlungen für österreichische Kunst nach 1945 zusammengetragen. Diese Werke werden in Zukunft in einem eigenen Museum, welches nördlich der Ortschaft Neuhaus auf der sogenannten Drumlica errichtet wird ausgestellt. Der Bauplatz für das geplante Gebäude umfasst eine Fläche von 30.000 m³. Für die Präsentation der Sammlung wird eine Nutzfläche von ca. 4.100 m² zu Verfügung stehen.
Am vergangenen Donnerstag präsentierte Liaunig sein für den gesamten Unterkärntner Raum sensationelles Projekt erstmals der Öffentlichkeit. In den Räumlichkeiten des Architekturzentrums im Wiener Museumsquartier präzisierte Liaunig sein Vorhaben. So wurden für die Konzeption des Museums fünf internationale Top-Architektenteams eingeladen, die über die adäquate Präsentation der Sammlung hinaus in Neuhaus ein engagiertes architektonisches Zeichen in die von der Drau geprägte Südkärntner Landschaft setzen sollen. Im Gespräch mit der Moderatorin Dr. Andrea Schurian nannte Liaunig den Mai 2006 als Ziel der Fertigstellung. Zunächst gelte es in Verhandlungen mit der Landespolitik zu klären, ob das Museum auch für die Öffentlichkeit zugänglich, oder nur privat sein wird. Bei der Auswahl des Siegermodells werde er sich sehr umfassend beraten lassen, um letztlich die beste Variante zu bestimmen.
Der Direktor der österreichischen Galerie Belvedere Dr. Gerbert Frodl referierte über die Kunstsammlung Liaunigs, die einen „absolut hoch stehenden Überblick über die österreichische Kunst der vergangenen Jahrzehnte“ bietet.
Mag. Dietmar Steiner, dem Direktor des Architekturzentrums Wien war es vorbehalten die fünf Architektenteams und ihre Entwürfe vorzustellen. Der Kunstsammler und Bauherr Liaunig kann auf eine lange Tradition in der Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Stararchitekten verweisen. So wurden unter anderem das Schloß Neuhaus mit Günther Domenig neugestaltet und in Klagenfurt der Neubau der Hypo-Alpe.Adria Bank durch Morphosis, Tom Mayne erfolgreich geschaffen.
Für Neuhaus präsentierten die Architekten Teams EMBT - Benedetta Tagliabue aus Spanien, Jurij Sadar und Bostjan Vuga aus Slowenien, Liz Diller und Ricardo Scofidio aus New York, Odile Decq aus Paris und UN studio van Berkel & Bos aus Amsterdam beeindruckende Projektentwürfe. Sehen Sie nun die Entwürfe, die laut Dir. Steiner von einer Champions League von Architektinnen und Architekten präsentiert wurden.
EMBT - Benedetta Tagliabue aus Barcelona, Spanien
Jurij Sadar und Bostjan Vuga aus Ljubljana, Slowenien
Liz Diller und Ricardo Scofidio aus New York, USA
Odile Decq aus Paris, Frankreich
UN studio van Berkel & Bos aus Amsterdam, Niederlande
Das zahlreich erschienene Fachpublikum, das bei der Präsentation anwesend war, zeigte sich begeistert von den ausgestellten Projekten. Im Bild Eva Liaunig im Gespräch mit Besuchern der Präsentation.
Sehr beeindruckt zeigten sich auch die Mitglieder der Neuhauser Delegation, die zur Präsentation nach Wien kamen. So war der Neuhauser Gemeinderat fast vollzählig vertreten
Modelle der Projekte, Video-Installationen und Plandarstellungen ermöglichten eine intensive Auseinandersetzung mit den fünf Projektentwürfen.
Die Neuhauser Gemeinderäte Gottfried Sadnik und Josef Hirm im Gespräch mit Mag. Alexander Liaunig und Florian Pölz.
Im Anschluss an die Wiener Vorstellung übersiedelt die Ausstellung der Projektentwürfe nach Klagenfurt in das Museum Moderner Kunst Kärnten. Um einen möglichst unvoreingenommenen Diskurs über die Entwürfe zu erlauben, wird das Siegerprojekt erst danach bekannt gegeben. Die Präsentation in Klagenfurt findet am Montag, dem 16. Februar um 18.00 Uhr statt. Gleichzeitig wird hier die Ausstellung der „Sammlung Liaunig - 13 Kärntner Positionen nach 1945“ eröffnet. Quasi als Vorschau auf das Museum Neuhaus werden hier vom 17. Februar bis 18 April 2004 Einblicke in die Sammlung Liaunigs gewährt.