Nationalratspräsident Andreas Khol zu Gast im Unterland

Am Samstag, dem 24. April 2004 war unser 1. Nationalratspräsident Dr. Andreas Khol zu Gast in Unterkärnten, um an den Feierlichkeiten anläßlich des EU-Beitritts Sloweniens teilzunehmen. .

Einleitend gab es im Gasthaus Loser in St. Michael ein gemeinsames Mittagessen mit den ÖVP-Politikern aus den Grenzgemeinden. Der Feistritzer Bürgermeister DI. Friedrich Flödl und Klubobmann Mag. Raimund Grilc konnten dabei den hohen Gast begrüßen.

Vertreter der Gemeinden Bleiburg, Feistritz, Globasnitz und Neuhaus informierten den Nationalratspräsident über die Lage im Grenzland. Gemeinsam wurde eine Resolution bezüglich der Erhaltung der Bleiburger Kaserne und des Bezirksgerichtes, sowie weiterer Infrastruktureinrichtungen überreicht:


ÖVP bittet Andreas Khol um Hilfe

Kärntner Woche, 27. April 2004, Peter Kowal jun.


ÖVP-Mandatare übergaben Nationalratspräsident Khol eine Resolution. Die Forderung: Erhalt von Arbeitsplätzen.

ST. MICHAEL OB BLEIBURG. In wenigen Stunden ist die Republik Slowenien Mitglied der Europäischen Union. „Im Vorfeld dieses Beitritts war von der Stärkung des Grenzraumes die Rede. Fakt ist, dass wir in Bleiburg um hundert Arbeitsplätze bangen“, kritisiert Vizebürgermeister Michael Jernej. Die Region laufe Gefahr, die Goiginger-Kaserne, das Bezirksgericht Bleiburg und einen Großteil der Zollbeamte zu verlieren, wie Jernej betont – die KÄRNTNER WOCHE berichtete. ÖVP-Mandatare aus Bleiburg, Feistritz ob Bleiburg, Globasnitz und Neuhaus nahmen den Besuch von Nationalratspräsident Andreas Khol zum Anlass, um mit ihm vor dem EU-Erweiterungsfest am Grenzübergang Raunjak im Gasthof Loser in St. Michael ob Bleiburg Klartext zu sprechen.

Hilfe von den Landesvätern.

Die Mandatare überreichten ihm eine Resolution. „Unsere Forderungen sind klar: Erhaltung des Zollamts Bleiburg als Servicestelle mit 10 bis 15 Beamten, Erhaltung der Goiginger-Kaserne, die mit derzeit sechzig Arbeitsplätzen der größte Arbeitgeber in der Gemeinde ist, und die Erhaltung des Bezirksgerichts“, betont Jernej. Unterstützung erhalten die ÖVP-Mandatare von Landesobmann Josef Martinz und Klubobmann Raimund Grilc: „Der Unterkärntner Raum darf nicht unter dem Sparstift der Regierung leiden. Gerade in Bleiburg, wo es rund 950 Arbeitsplätze gibt, würden sich Zentralisierungsmaßnamen doppelt schwer auswirken!“

Khol versprach nach Erhalt der Resolution, seinen Einfluss bei den entsprechenden Stellen geltend zu machen, da gerade das zweisprachige Bezirksgericht als solches gute Chancen hätte, erhalten zu bleiben. Aber: „Niemand will Reformen, aber ohne sie geht es nicht!“ Nächste Kampfmaßnahmen der ÖVP-Mandatare: Eine Unterschriftenaktion und im Mai starten Gespräche mit den zuständigen Ministern und Bundeskanzler in Wien.


Weiter ging es zum Grenzübergang Raunjak, wo am Nachmittag der Reigen der Feierlichkeiten zum EU-Beitritt Sloweniens eingeleitet wurde.

Die Bürgermeister Flödl aus Feistritz und Janez Praper aus Mezica begrüßten die Gäste unter ihnen (diesmal einmal von hinten) NR. Präsident Khol, sein slowenischer Amtskollege Borut Pahor, Dr. Caspar Einem und LR. Dr. Josef Martinz.

Mit der feierlichen Unterzeichnung des Abkommens der "ARGE "Petzenland/Dezela pod Peca" durch die Bürgermeister der Nachbargemeinden Neuhaus, Bleiburg, Feistritz, Globasnitz, Dravograd, Ravne, Prevalje, Mezica und Crna, sowie einem bunten Kulturprogramm gab es für hunderte Besucher einen interessanten grenzüberschreitenden Nachmittag im Sinne der gemeinsamen Zukunft Österreichs und Sloweniens in der EU.

Südkärntner feierten mit Slowenen

[oesterreich.ORF.at /APA ]

Mit einem großen Festakt haben Südkärntner und slowenische Gemeinden am Samstag den bevorstehenden EU-Beitritt Sloweniens gefeiert: "Das ist ein größerer Moment, als wir uns das heute vorstellen können", sagte der slowenische Parlamentspräsident.

Mehr als 500 Menschen waren trotz nasskalten Wetters zum kleinen Grenzübergang Raunjak (Gemeinde Bleiburg) am Fuße der Petzen gekommen, um an dem Fest teilzunehmen, das von den Gemeinden und den Kulturvereinen der Region organisiert worden war. Die Regenschauer konnten der fröhlichen Stimmung nichts anhaben, die Besucher waren von beiden Seiten der Grenze auf einer Wiese zwischen den beiden Zollstationen zusammengekommen.

 "Petzenland / Dezela pod Peco"

Die Bürgermeister von insgesamt neun slowenischen und Kärntner Gemeinden unterzeichneten feierlich ein Abkommen, mit dem die Arbeitsgemeinschaft "Petzenland/De ela pod Peco" gegründet wurde. Damit solle die neue Gemeinsamkeit auf regionaler und lokaler Ebene gelebt werden, man wolle regelmäßig konkrete Projekte entwickeln und umsetzen, betonten die Festredner. "Menschen müssen die Idee mit Leben erfüllen"

Der slowenische Parlamentspräsident Borut Pahor erklärte in seiner Festansprache: "Das ist ein größerer Moment, als wir uns das heute vorstellen können". Pahor erklärte, es sein "ein wunderschöner Festtag", an dem die europäische Idee hochgehalten werde. Die Idee allein genüge jedoch noch nicht, es werde an den Menschen liegen, sie mit Leben zu erfüllen.

 Khol: "Weg in die Unabhängigkeit war richtig"

Sein österreichischer Amtskollege Andreas Khol (ÖVP) betonte, ab 1. Mai seien die Grenzen "nicht mehr, was sie einmal waren", verschwunden seien sie damit aber noch nicht. Khol meinte, das Abkommen zwischen den Gemeinden entspreche dem Geiste von Frieden, Freiheit, wirtschaftlichen Erfolgen und Menschenrechten. Er selbst sei schon 1991 davon überzeugt gewesen, dass die Entscheidung Sloweniens, den Weg in die Unabhängigkeit zu beschreiten, die richtige sei.  "Juwelen" in Kärnten und in Slowenien

Auf das Thema der slowenischen Volksgruppe ging Khol insofern ein, dass er einen Satz des Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider (FPÖ) zitierte, der die Volksgruppe am Montag als ein "Juwel Kärntens" bezeichnet hatte. Khol sagte, Haider habe damit völlig recht, aber auch in Slowenien gebe es ein solches Juwel - nämlich die Gottscheer und die deutschsprachige Minderheit in der Untersteiermark -, das man entsprechend pflegen müsse, damit es strahle.

Zum Abschluss ließen die Kinder der Volksschulen aus Loibach und Mesica blaue und gelbe Luftballons in den Nachmittagshimmel schweben, an die sie selbst gemachte Zeichnungen gebunden hatten.



Für Nationalratspräsident Khol und seine Gattin, die ihn auch in Unterkärnten begleitete gab es nur wenige Tage zuvor übrigens ein Erlebnis der besonderen Art:

PARLAMENTSPRÄSIDENTEN UND KLUBOBMÄNNER BEIM PAPST

Kleine Zeitung, 23. April 2004

„Ergreifend“. So schildert Nationalratspräsident Andreas Khol die Papst-Audienz gestern für eine Parlamentsdelegation, der zum ersten Mal die Klubobmänner aller Parteien angehörten. Der Papst, der „hellwach“ gewesen sei, aber wenig gesprochen habe, hat Grüße an das österreichische Volk bestellt.

1. Nationalratspräsident Dr. Andreas Khol