Eva Liaunig (im Vordergrund zweite von rechts) führte die Teilnehmer des Neujahrstreffens der beiden Partnergemeinden Neuhaus und Dravograd durch das künftige Museum.

Erster Besuch
im Liaunig-Museum beim
Gemeindetreffen in Neuhaus

Eine Besichtigung der derzeit größten Privatbaustelle Unterkärntens stand am vergangenen Freitag im Mittelpunkt des traditionellen Neujahrstreffens der beiden Partnergemeinden Neuhaus und Dravograd. Eva Liaunig führte die staunenden Besucher durch das künftige Museum, das derzeit vor der Neuhauser Ortseinfahrt entsteht. Das 8,5 Millionen Euro teure Privatmuseum soll bereits im Spätsommer fertig gestellt und im begrenzten Maße auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Das Liaunig-Museum, die derzeit größte Privatbaustelle Unterkärntens befindet sich direkt vor der Ortseinfahrt nach Neuhaus.

Seit vergangenem Sommer verfolgt man in Neuhaus mit großem Interesse die Entstehung des Museums des Neuhauser Schlossherrn Dkfm. Herbert Liaunig. Nachdem das ursprüngliche Projekt der französischen Architektin Odile Decq den vorgegebenen Kostenrahmen deutlich gesprengt hatte, kam es zu einer Neuausschreibung des Projektes. Daraus ging die Wiener Architektengruppe „querkraft“ als Sieger hervor.

Das nunmehr realisierte Baukonzept besteht aus vier markanten Baukörpern, in deren Mittelpunkt ein als „White Cube“ konzipierter 160 Meter langer und 13 Meter breiter Trakt steht, der auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern Moderne Kunst aus Österreich präsentieren wird. Zusammen mit einem geräumigen Foyer, einem Raum für die Graphiksammlung und, vor allem, einem Depot für Liaunigs Sammlung von afrikanischen Goldobjekten des Stammes der Ashanti umfasst der gesamte Baukörper 5000 Quadratmeter.

Nachdem Verhandlungen mit dem Land Kärnten gescheitert sind, finanziert Liaunig das Projekt zur Gänze aus eigener Tasche. Auf Grund der nicht genehmigten Landesmittel kann auch der ursprünglich vorgesehene Mehrzwecksaal, samt Cafeteria und Bibliothek derzeit nicht errichtet werden und auch eine durchgehende Öffnung des Museums für die Öffentlichkeit ist nicht finanzierbar. Für interessierte Gruppen wird es jedoch nach der Fertigstellung möglich sein, nach Voranmeldung das Museum zu besuchen.

Einen ersten Eindruck von den gewaltigen Dimensionen des Projektes erhielten am Freitag die Vertreter der beiden Partnergemeinden Neuhaus und Dravograd. Als Höhepunkt des traditionellen Neujahrstreffens führte Eva Liaunig die Gäste durch das Museum.

Im hellen Licht (dafür ist Martin Motschnik, rechts im Bild verantwortlich) erstrahlte der Eingangsbereich, der bereits die zukünftige Ausgestaltung erahnen lässt. Das von Sichtbeton, Stahl und - künftig - Glas dominierte Baukunstwerk ist optimal dem Gelände angepasst

und bietet an zwei Terrassen reizvolle Ausblick auf die Drau im Norden

und die Ortschaft Neuhaus im Süden.

Polier Bernhard Kaiser von der Strabag erläuterte die technischen Details und den Baufortschritt. Derzeit seien täglich rund siebzig Arbeitskräfte aller Professionen am Bau im Einsatz.

Die bauliche Fertigstellung ist bis Mai vorgesehen. In den folgenden Monaten erfolgt laut Eva Liaunig die Übersiedlung und Aufstellung der Kunstschätze, die bis Ende des Sommers abgeschlossen sein soll. Als künstlerischer Berater fungiert dabei Peter Baum, der ehemalige Direktor des Linzer Lentos-Museums.

Aus der, mehr als 2000 Exponate umfassenden Kunstsammlung Liaunigs werden rund 150 Arbeiten zu sehen sein. Zusätzlich werden die Graphiksammlung und als Kontrapunkt die afrikanische Goldsammlung im Liaunig-Museum eine neue Heimat finden.

Erstes Gemeindetreffen nach der Grenzöffnung

Die Präsentation der Museumsbaustelle war sowohl für die Neuhauser Gastgeber als auch für die Gäste aus dem benachbarten Dravograd ein hochinteressantes Erlebnis.

Bereits vor vier Jahren konnte beim Neujahrstreffen der beiden Partnergemeinden das von der Familie Liaunig renovierte Schloss Neuhaus besichtigt werden. In den vergangenen Jahrzehnten wurden sämtliche Gemeindetreffen mit einer Zusammenkunft an der Grenzübertrittsstelle in Leifling eingeleitet.

Nach dem Wegfall der Grenzkontrollen am 20. Dezember 2007

traf man sich heuer erstmals in Neuhaus. Bürgermeister Gerhard Visotschnig konnte dazu seine Amtskollegin Dr. Marijana Cigala mit einer großen Abordnung von Ortsabgeordneten und Vertretern der Unterdrauburger Vereine, Schulen, Kindergarten und Exekutive begrüßen.

Von Seiten der Gemeinde Neuhaus beteiligten sich Vzbgm. Karl Pölz, Amtsleiter Josef Plimon, Postenkommandant Johann Rosenzopf,

Oberschulrätin Dir. Pauline Jug, Ortsplaner Architekt Mag. Josef Klingbacher, Geometer DI. Günther Gressl, sowie zahlreiche Gemeinderäte und Vereinsvertreter am Gemeindetreffen.

Mit einem Festessen im Had´ngasthof Luckner in Schwabegg, wo ÖR. Franz Steharnig die Gäste begrüßte, klang das Neujahrstreffen aus.