Die Teilnehmer der Exkursion der Völkermarkter Bezirks-ÖVP besuchten in Güssing das Biomassekraftwerk, eine Biogasanlage und die dortige Fernwärmeerzeugung.
Am Samstag, dem 13. März 2010 lud die Völkermarkter ÖVP-Bezirksleitung unter der Leitung von BPO. LAbg. Franz Wieser und Bezirksgeschäftsführerin Mag. Sophie Glantschnig zu einer interessanten Exkursion in die energieautarke burgenländische Stadtgemeinde Güssing. Vor 20 Jahren beschloss der Gemeinderat von Güssing den 100-%igen Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung, heute ist die Stadt Güssing mit 27000 Ew. energieautark.
Das Europäische Zentrum für erneuerbare Energie in Güssing (EEE) entwickelt in Zusammenarbeit mit der TU Wien und mit Partnern aus ganz Europa nachhaltige, regionale Konzepte zur Nutzung erneuerbarer Energieträger.
Im Europäischen Zentrum für erneuerbare Energie präsentierte der Güssinger ÖVP - Bürgermeister Peter Vadasz das „Modell Güssing“. Güssing, in den 80-er Jahren noch eine der ärmsten Regionen Österreichs, kann sich heute ihren Wohlstand quasi selber erzeugen und absichern. Mit den vorhandenen Ressourcen, wie Sonne, Holz und Grünland werden Wärme, Strom und Treibstoffe erzeugt.
Laut Aussage des Bürgermeisters siedeln sich Betriebe in Güssing an, da ihnen günstig Energie angeboten werden kann. Arbeitsplätze werden geschaffen, die Wertschöpfung bleibt in der Region! Aus einem verarmten Abwanderungsgebiet entwickelte sich eine Wohlstandsregion.
Eine Vision für Unterkärnten?
Im EEE wird mit Partnern aus ganz Europa und USA in Richtung „Biomassechemie“ geforscht, mit dem Ergebnis, dass fossile Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas) mit Produkten aus Biomasse (Holz, Gras, Klee, Mais...)ersetzt werden können. Forschung und Entwicklung setzen weitere Schritte in Richtung Erdgas und Treibstoffgewinnung, sowie Photovoltaikanlagen, die in den nächsten Jahren für viele leistbar werden.
In der Region Güssing werden nicht nur alle öffentlichen Gebäude und der Großteil der Betriebe und Privathäuser mit der vor Ort gewonnenen Energie versorgt, in Zukunft werden alle öffentlichen Verkehrsmittel auf Gasbetrieb umsteigen, getankt wird an der eigenen Gaszapfsäule.
Unabhängig von fossilen Brennstoffen und Energieerzeugung vor Ort - ein Traum vieler Gemeinden – kann, mit Mut und Einsatz auch bei uns in Kärnten umgesetzt werden. Davon haben sich die Besucher aus dem Bezirk Völkermarkt überzeugen können.