Kleine Zeitung, Dienstag, 8. Juni 2010, ROSINA KATZ-LOGAR
Gregor Liendl aus Schwabegg entwickelte Patent zur Schließung der Ölquelle im Golf von Mexiko. Er hat seine Idee bereits an BP und das Büro von Barack Obama weitergeleitet.
Dass man die sprudelnde Ölquelle, bei der täglich zwei bis drei Millionen Liter Öl in das Meer fließen, nicht in den Griff bekommt, ist unerklärlich", ärgert sich Schlossermeister Gregor Liendl, der seit 32 Jahren auf Großbaustellen in China, Südamerika und Europa im Einsatz ist. Nachdem auch die Operation "Top Kill" fehlgeschlagen ist, hat sich der umweltbewusste Praktiker selbst eine Lösung des Problems erarbeitet. "Ich habe dann die BP Zentrale in London angerufen", erzählt Liendl. Danach sei ein Email zur Datenaufnahme eingetroffen. Ebenso habe er nach einem Aufruf des Präsidenten Barack Obama seine Idee an entsprechender Stelle im Präsidentenamt deponiert.
"Meinen detaillierten Plan will ich nur den Spezialisten vor Ort, also direkt im Golf von Mexiko, verraten", meint Liendl. "Mein Patent sieht eine Verankerung eines zweiten Rohres im gebrochenen Rohr mittels spezieller Methoden vor", deutet der Fachmann an. Die dazu benötigten Materialien wie extrem dicke aufblasbare Gewebefolien sowie extra angefertigte Keile würden heute kein technisches Problem mehr darstellen. "Mit dieser Methode könnte das Öl bis an die Oberfläche gebracht und geborgen werden." Eine Schließung der sprudelnden Ölquelle am Meeresgrund kann seiner Meinung nach nie gelingen. Die Ölleitung könne nur an der Meeresoberfläche geschlossen werden. "Laut Meldungen sind dabei nur 1500 Meter zu bewältigen, was beim heutigen Stand der Technik sicherlich kein Problem wäre", so Liendl.
Jener Unterkärntner, der Ölpest besiegen will, ist einem enormen Medienrummel ausgesetzt. Diverse Sender aus Österreich und Deutschland klopften bei ihm bereits an der Türe.
Gregor Liendl wird von zahlreichen Medien derzeit "belagert" Seit über die Kleine Zeitung bekannt wurde, dass Schlossermeister Gregor Liendl aus Schwabegg eine Idee zur Abdichtung der lecken Ölleitung im Golf von Mexiko hat, ist er einem gewaltigen Medienrummel ausgesetzt. "Bei mir laufen die Telefone heiß", sagt Liendl. In der Früh gab es die ersten Anrufe. "RTL, ATV, und PULS 4 haben Reportagen gedreht", erzählt Liendl. Von zahlreichen Radiosendern ist er einfach nur angerufen worden.
Hintergrund: "Ich kann die Ölpest besiegen!"
"Alle wollen meinen Plan genau wissen", sagt der Schlossermeister, der seinen ersten Kontakt mit dem BP Konzern über eine Notrufnummer hergestellt hat. Die Reporter kommen mit riesigen Fragelisten: Wie wollen sie das Problem lösen? Welche Materialien kommen zum Einsatz? Welche Vorteile hat ihre Methode gegenüber dem bereits angewandten Verfahren? Wie sicher ist ihr Verfahren? Wie groß sind die Chancen, dass ihr Verfahren zum Zug kommt?
ROSINA KATZ-LOGAR